MITDENKEN. MITMACHEN. MITGESTALTEN.

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Im Herbst 2017 beginnt mit dem Regionaltreffen Nord das erste von vier Treffen im Rahmen des Prozesses zum neuen Grundsatzprogramm. Bis zum Sommer 2018 folgen weitere Regionaltreffen in Süd, Ost und West. Doch nicht nur dort wird diskutiert, sondern auch hier auf dieser Seite. Alle Kommentare werden im September 2018 ausgewertet – bis dahin ist hier der Raum für alle, um mitzudenken, mitzumachen und mitzugestalten. Unsere Spielregeln: Wir nehmen alle Ideen ernst und jeder Beitrag wird in der Grundsatzkommission ausgewertet. Doch wer mitmachen will, muss sich anmelden und die Nettiquette beachten. Alle Beiträge, die sich an die Regeln halten, werden freigeschaltet. Das kann kurz dauern, aber es passiert. Los geht es, viel Spaß!

Alter und Altern

Eine alters- und alternsgerechte Politik ermöglicht es Menschen bis ins hohe Alter, ihre Potenziale zu entfalten und selbstbestimmt zu leben. Sie schützt vor sozialen Risiken und Altersarmut. Für uns sind die individuellen Lebensumstände der Menschen ausschlaggebend. Wir wollen Gemeinschaft und Austausch gerade auch unter älteren Menschen fördern. Da sich Armut und Erwerbslosigkeit im Lebensverlauf besonders stark im Alter zeigen, ist es Aufgabe der Politik, Ungleichheit zu verringern und älteren Menschen ein Leben in Würde zu sichern.

Leben im Alter
Mit der Gesellschaft hat sich zugleich das Leben im Alter ausdifferenziert. Viele Menschen wollen im Falle von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit in ihrem vertrauten Umfeld bleiben. Wir treten für eine regionale, flexible und bedarfsorientierte sozialräumliche Gestaltung des Wohnumfelds ein. Ziel ist es, Bürger*innen und lokale Akteure bei der Gestaltung mit einzubeziehen. Für generationengerechte soziale Infrastrukturen und bezahlbare Wohnangebote braucht es sektorenübergreifende Kooperationen.

Für eine solidarische Alterssicherung
Wir setzen uns für flexiblere Übergänge vom Erwerbsleben in die Rente ein. Gleichwohl müssen alle Versicherten, die nach einem erfüllten Erwerbsleben die Regelaltersgrenze erreicht haben, auch künftig Anspruch auf eine Rente haben, mit der sie ihren Lebensabend finanziell unabhängig gestalten können. Eine solidarische, beitragsorientiere und dynamische gesetzliche Rentenversicherung kann diese Anforderungen an eine Alterssicherung vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen am besten erfüllen. Wir setzen uns dafür ein, dass das Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung abgesichert und gesteigert wird. Die Versicherten müssen sich auf eine lebensstandardsichernde Rente verlassen können, die auf jährlichen und lohnorientierten Rentenanpassungen basiert und ein Alterseinkommen oberhalb der Grundsicherungsschwelle sichert.
Wir fordern, angefangen von Beamten über freie Berufe bis hin zu Politiker*innen alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. So können wir auf den Wandel der Arbeit reagieren sowie ein gerechteres System der Alterssicherung aufbauen.

Altersarmut verhindern
Altersarmut ist das Ergebnis von Lücken in den Erwerbsbiografien, etwa durch Arbeitslosigkeit, sozialversicherungsfreier und prekärer Erwerbstätigkeit, geringen Verdiensten, Teilzeitarbeit oder durch Auszeiten aus familiären Gründen. Der Ausstieg aus der lebensstandardsichernden Rente führt seither zu einem sinkenden Rentenniveau. Viele Versicherte können diese Lücken nicht durch eine verstärkte private oder betriebliche Altersvorsorge ausgleichen. Um Altersarmut frühzeitig zu verhindern, braucht es eine aktive Arbeitsmarktpolitik sowie eine professionelle Begleitung von Übergängen in Ausbildung und Beruf. Darüber hinaus müssen die Rentenleistungen verbessert werden, insbesondere im Hinblick auf das Rentenniveau. Um die rentenrechtliche Stellung der Geringverdienenden zu stärken, sind Rentenfreibeträge in der Grundsicherung im Alter einzuführen. Frauen sind in besonderer Weise von Altersarmut betroffen oder bedroht, da sie meist die Sorgearbeit übernommen haben. Zudem schlagen sich die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern in den Renten nieder. Es braucht eine Politik, die Sorgearbeit ohne Einnahmeausfälle ermöglicht und so Gleichstellung fördert.

Erwerbsminderungsrente
Erwerbsminderung darf kein Armutsrisiko sein. Durch Rehabilitation und individuelle Unterstützung gilt es die Chance von Menschen zu erhöhen, wieder am Arbeitsleben teilzunehmen. Zugleich müssen die Rentenleistungen im Falle der Erwerbsminderung weiter verbessert werden. Wir fordern, die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente abzuschaffen.

Verlängerte Arbeitszeit im Alter
Menschen brauchen Bedingungen am Arbeitsplatz, die es ihnen ermöglichen, das gesetzliche Renteneintrittsalter zu erreichen. Verbesserte Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsbedingungen, Weiterbildung sowie Gesundheitsförderung in den Betrieben sind hierfür geeignete Instrumente, genauso wie flexible Übergangsmodelle, die frühere Teilrenten ermöglichen. Es braucht Möglichkeiten, aus dem Erwerbsleben auszusteigen oder die letzten Erwerbsjahre in Teilzeit zu arbeiten und trotzdem finanziell abgesichert zu sein.

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